Gewöhnlich stellen wir uns die menschliche Ernährung im Sinne der „Nahrungsaufnahme“ als ein Geschehen vor, das von außen nach innen verläuft. Doch wir konsumieren nicht nur die äußere Welt für den Selbsterhalt, sondern durch unser Essen konstituieren wir auch diese Welt: Wer isst, stellt unzählige Weltbezüge her, er isst/ist Welt. Wie müssten wir essen, damit alle Welt – Menschen, Nutztiere, Nutzpflanzen, Landschaften, Flüsse, Arbeiter, Verkäufer, Krankenkassen, Klima, usw. – nicht darunter leidet, sondern ihr Wohl erfährt? Was würde es in der Praxis erfordern, wenn wir unsere kulinarischen Freiheiten zur Verwirklichung eines ethischen Essens einsetzten? Um auf diese grundsätzlichen gastrosophischen Fragen möglichst konkrete Antworten zu geben, werden drei miteinander verbundene Faktoren einer besseren Welt des Essens erörtert: Der kluge Konsum, das kreative Selbstkochen und der konviviale Lebensgenuss im gemeinsamen Mahlritual erweisen sich als einfache Rezepte und Tugenden einer gastrosophischen Weisheit.
Bibliographie: