Immer häufiger zeigt sich, dass Kriminalitätsfurcht eine Projektion sozialer und existenzieller Ängste ist. Kriminalität dient dabei als Metapher, um diffuse Unsicherheitslagen artikulierbar zu machen. Dieser Fakt hat vielfältige Rückwirkungen auf das Agieren der Gesellschaft auf dem Gebiet von Sicherheit und Absicherung gegen soziale Risiken. Mit einer solchen Einsicht beispielsweise wird Vorgängen, bei denen eine repressive kriminalrechtliche Intervention des Staates im Sinne eines Sicherheitsgefühls der BürgerInnen legitimiert werden soll, der Boden entzogen. Erfolgversprechende Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen sich dagegen im Bereich der institutionellen Absicherung gegen soziale und existenzielle Risiken, die aus den Umbrüchen der europäischen Gegenwartsgesellschaften resultieren.
Basierend auf länderübergreifenden Daten aus der European Social Survey 2004/2005 wird im Vortrag der Frage nachgegangen, inwieweit soziale Sicherheit und das Ausmaß kriminalitätsbezogener Ängste miteinander verknüpft sind. In mehreren Analysen kann gezeigt werden, in welchem Ausmaß Elemente der sozialen Absicherung furchtreduzierend wirken können.
Bibliografie: