Schulen und SchülerInnen in sozial benachteiligten Gebieten haben schwierige Ausgangsbedingungen. 2012 hat die OECD vorgeschlagen, dies durch ein Mehr an finanzieller Unterstützung auszugleichen. Dem liegt die Idee zugrunde, dass soziale Benachteiligung zu höherem Mittelbedarf führt. Zur Berechnung dieses Mittelbedarfs soll eine mathematische Formel herangezogen werden. Das führt zur zentralen Frage des Vortrags: Kann mittels Mathematik für mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem gesorgt werden? Wie die meisten Gerechtigkeitsfragen ist auch diese recht komplex und am besten anhand konkreter Situationen und Beispiele zu erörtern. Johann Bacher präsentiert ein Modell für formelgebundenes Finanzieren und zeigt, welche Optionen dabei zur Wahl stehen und welche Entscheidungen getroffen werden müssen.
Mit dem Vortrag von Johann Bacher beginnt der BSO – Berufsverband der SoziologInnen eine Veranstaltungsreihe zum Thema Jugend. Deren Verhältnis zu Bildung, Politik, Arbeit und Aufbegehren steht im Zentrum des Interesses. Dem BSO ist es ein Anliegen, damit ein gesellschaftspolitisch wichtiges Thema öffentlich zur Diskussion zu stellen wie auch zu zeigen, womit sich SoziologInnen beschäftigen.