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Die Freiheit des Willens - nichts als ein Menschheitsmärchen?

Wenn der Mensch – wie es die moderne Gehirnforschung lehrt – keinen freien Willen hat, wie kann man ihn dann für sein Wollen und Tun verantwortlich machen? Sind dann nicht Begriffe wie „Verantwortung“, „Schuld“ und „Moral“ sinnlos? Und sind Termini wie „Vernunft“ und „Rationalität“ völlig überbewertet, weil die eigentliche Entscheidungsinstanz in unserem Gehirn das unbewusst arbeitende Limbische System ist, das nicht zwingende Schlüsse und gehaltvolle Argumente produziert, sondern Gefühle? Und wenn es stimmt, was die „Neurophilosophen“ sagen – nämlich, dass die Willensfreiheit ein philosophisches Märchen ist und wir stattdessen vollständig determinierte Marionetten unserer Gehirne sind – , ist dann nicht alles Reflektieren überflüssig, sind dann nicht philosophische Gespräche im Kepler Salon schlicht absurdes Theater?

Bibliographie:

  • Beckermann, Ansgar: Neuronale Determiniertheit und Freiheit, in: Köchy/Stederoth (2006), 289-304.
  • Beckermann, Ansgar: Haben wir einen freien Willen?, 17 S., unter: www.philosophieverstaendlich.de/freiheit (Download 10.10.06)
  • Bieri, Peter: Untergräbt die Regie des Gehirns die Freiheit des Willens, in: Gestrich/Wabel (2005), 20-36.
  • Buchheim, Thomas: Wer kann, der kann auch anders, in: Geyer (2004),158-165.
  • Gestrich, Christof und Wabel, Thomas (Hg.): Freier oder unfreier Wille? Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit im Dialog der Wissenschaften, Berlin 2005.
  • Geyer, Christian (Hg.): Hirnforschung und Willensfreiheit. Zur Deutung der neuesten Experimente, Frankfurt/Main 2004.
  • Goschke, Thomas; Walter, Henrik: Autonomie und Selbstkontrolle – Bausteine für eine naturalistische Konzeption von Willensfreiheit, in: Köchy/Stederoth (2006), 103-142.
  • Grün, Klaus-Jürgen: Die Sinnlosigkeit eines kompatibilistischen Freiheitsbegriffs. Arthur Schopenhauers Entlarvung der Selbsttäuscher, in: Roth/Grün (2006), 89-105.
  • Guss, Kurt: Willensfreiheit oder: Beruht das deutsche Strafrecht auf einer Illusion, Borgentreich 2002.
  • Habermas, Jürgen: Freiheit und Determinismus, in: ders.: Zwischen Naturalismus und Religion. Philosophische Aufsätze, Frankfurt/Main 2005, 155-186.
  • Helmrich, Herbert: Wir können auch anders: Kritik der Libet-Experimente, in: Geyer (2004), 92-97.
  • Herrmann/Pauen/Rieger/Schicktanz (Hg.): Bewusstsein. Philosophie, Neurowissenschaften, Ethik, München 2005.
  • Hofmann, Frank: Willensfreiheit und der Preis für den Kompatibilismus, in: Spät, Patrick (Hg.) (2008), S.163-187.
  • Koch, Christof: Bewusstsein. Ein neurobiologisches Rätsel, München 2005.
  • Köchy, Kristian; Stederoth, Dirk (Hg.): Willensfreiheit als interdisziplinäres Problem, Freiburg/München 2006.
  • Könneker, Carsten (Hg.): Wer erklärt den Menschen? Hirnforscher, Psychologen und Philosophen im Dialog, Frankfurt am Main, 2006.
  • Libet, Benjamin: Haben wir einen freien Willen? In: Geyer (2004), 268-289.
  • Liessmann, Konrad Paul (Hg.): Philosophicum Lech. Die Freiheit des Denkens, Wien 2007.
  • Linke, Detlef: Die Freiheit und das Gehirn. Eine neurophilosophische Ethik, München 2005.
  • Lüderssen, Klaus: Ändert die Hirnforschung das Strafrecht?, in: Geyer (2004), 98-102.
  • Lütterfelds, Wilhelm (Hg.): Willensfreiheit – ein philosophisches Märchen?, Passau 2006.
  • Lütterfelds, Wilhelm: Willensfreiheit als praktischer Glaube der Vernunft? Zur Kritik an der Neurophilosophie der Willensfreiheit, in: Lütterfelds (2006), 55-73.
  • Merkel, Reinhard: Handlungsfreiheit, Willensfreiheit und strafrechtliche Schuld, in: Liessmann, Paul Konrad (Hg.) (2007), 68-110.
  • Northoff, G; Heinzel A.: Neurophilosophie: eine begriffliche und methodische Charakterisierung, pdf-Dokument, unter: www.sanp.ch/pdf/2001/2001-03/2001-03-016.PDF  (9 S., Download 17.12.07 )
  • Pauen, Michael: Freiheit – Natur – Vernunft. Rationale Gründe und selbstbestimmte Entscheidungen in einer naturgesetzlich bestimmten Welt, in: Liessmann, Konrad Paul (Hg.) (2007), 144-178.
  • Pauen, Michael: Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung, Frankfurt/Main 2004.
  • Pauen, Michael: Von Fledermäusen und der Freiheit des Willens, ebd.,141-153.
  • Roth, Gerhard: Die Konstruktion unserer Erlebniswelt durch das Gehirn, in: Therapiewoche, Bd. 11 (1997), 139-146.
  • Roth, Gerhard: Das Gehirn und seine Wirklichkeit, Frankfurt/Main 1997.
  • Roth, Gerhard: Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert, Frankfurt/Main 2003.
  • Roth, Gerhard: Das Problem der Willensfreiheit, in: Information Philosophie, Heft 5 (Dezember 2004), 14-21.
  • Roth, Gerhard: Wir sind determiniert. Die Hirnforschung befreit von Illusionen, in: Geyer (2004), 218-222.
  • Roth, Gerhard; Grün, Klaus-Jürgen (Hg.): Das Gehirn und seine Freiheit, Göttingen 2006.
  • Roth, Gerhard: Willensfreiheit und Schuldfähigkeit aus der Sicht der Hirnforschung, in: Roth/Grün (2006), 9-27.
  • Schmidt-Salomon, Michael: Können wir wollen, was wir wollen?, 12 S., unter: http://www.schmidt-salomon.de/freiheit.htm#ANM001 (Download 10.10.06)
  • Searle, John: Freiheit und Neurobiologie, Frankfurt/Main 2004.
  • Singer, Wolf: Der Beobachter im Gehirn. Essays zur Hirnforschung, Frankfurt/Main 2002.
  • Singer, Wolf: Was kann ein Mensch wann lernen?, in: Singer (2002), 43-59.
  • Singer, Wolf: Hirnentwicklung und Umwelt, in: Singer (2002), 112-119.
  • Singer, Wolf: Ein neues Menschenbild? Gespräche über Hirnforschung, Frankfurt/Main 2003.
  • Singer, Wolf: Unser Gehirn: ein Produkt der Erziehung, in: Singer (2003), 97-109.
  • Singer, Wolf: „In der Bildung gilt: Je früher, desto besser“, in: Singer (2003), 110-119.
  • Singer, Wolf: Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen, in: Geyer (2004), 30-65.
  • Singer, Wolf: „Der freie Wille ist nur ein gutes Gefühl“, Interview unter: http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/113/74039/, 9 S. (Download 26.04.2006)
  • Singer, Wolf: Gekränkte Freiheit. Interview in: Roth/Grün (2006), 83-87.
  • Sturma, Dieter (Hg.): Philosophie und Neurowissenschaften, Frankfurt/Main 2006.
  • Tallis, Raymond: Why blame me? It was all my brain’s fault. The dubios rise of ‘neurolaw’, in: The Times, 24.10.2007.
  • Thorhauer, Yvonne: Ethische Implikationen der Hirnforschung, in: Roth/Grün (2006), 67-81.
  • Tugendhat, Ernst: Willensfreiheit und Determinismus, in: Liessmann, Konrad Paul (Hg.) (2007), S.45-67.
  • Walter, Henrik: Neurophilosophie der Willensfreiheit, Paderborn 1998.
  • Wingert, Lutz: Gründe zählen. Über einige Schwierigkeiten des Bionaturalismus, in: Geyer (2004), 194-204.

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Mi, 17.06.2009, 19:30
Vortragende/r: Franz M. Wuketits, Thomas Mohrs
GastgeberIn: Elfie Schulz

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