Edith Schratzberger-Vécsei ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutische Medizin in Wien, Präsidentin der Organisation der Ärztinnen Österreichs und der European Women's Lobby (EWL).
Seit 2013 ist Edith Mitglied des Vorstands der EWL, 2014-2018 war sie Vizepräsidentin. Sie arbeitet als Allgemeinmedizinerin und Physiotherapeutin in Wien. Sie engagiert sich für Gleichstellung, Präventionsarbeit in Gewalt gegen Frauen, Armut und deren Auswirkung auf die Gesundheit.
„Ich bin nicht als Feministin geboren, sondern wurde zu einer.“
Am Anfang meiner medizinischen Karriere fand ich mich in einer sehr konservativen Umgebung wieder und erkannte nach und nach, dass es meine männlichen Kollegen, trotz vermeintlicher Gleichstellung, leichter hatten. Das war mehr oder weniger subtil zu spüren. Wenn es um Toppositionen und Gehälter ging, hatten wir auf der Karriereleiter nicht die gleichen Voraussetzungen. Als ich meine Tätigkeit in Teilzeit ausüben wollte, schrieb ich einen Brief an das Gesundheitsministerium. Erst später habe ich realisiert, dass das meine erste, erfolgreiche Lobbyarbeit war, denn dieser Brief führte zu einer Anpassung der Regeln in meiner Klinik. Änderung war also möglich und so engagierte ich mich erst in der Austrian Medical Women’s Association, dann international und nun in der EWL.