Augenzeugenvideos, Dokus und Kampagnentrailer mit Klickzahlen im Millionenbereich – seit der Entstehung des Web 2.0 formiert sich ein zivilgesellschaftlicher Videoaktivismus zwischen Online- und Offline-Öffentlichkeiten, Social Media und Social Movements. Angesichts der digitalen Mediennetzwerke können Videos einfach, schnell und breit zirkulieren. Dabei verdichten sich audio-visuelle Formen, passen sich den neuen Dispositiven an und prägen diese zugleich mit. Viewser betrachten die Videos und interagieren zugleich miteinander. Der Vortrag geht der Frage nach, inwieweit sich mit dem Videoaktivismus 2.0 eine neue audiovisuelle Öffentlichkeit herausbildet. Dabei wird mit Rekurs auf Hannah Arendt das Politische von Webvideo-Umgebungen nicht nur im Inhalt verortet, sondern auch in dem ästhetischen Komplex aus Perspektiven, der durch die Kameraeinstellungen, algorithmischen Verlinkungen, Kommentarfunktionen und lokalen Aneignungen erzeugt wird.
Karin Harrasser
Anne von der Heiden
Gastgeberinnen
Diese Veranstaltung findet im Kepler Salon statt.
Eine Veranstaltung der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit dem Kepler Salon
Programmänderung!
Der ursprünglich geplante Abend „Die Fluten Babylons – Zwischen Nomos und Nautik“ mit Bernhard Siegert musste verschoben werden.