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Der Vortrag von Jane Caplan beschäftigt sich mit den Untersuchungen des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet der allgemeinbürgerlichen und kriminellen Identifikation und mit den daran anschließenden Debatten über die Kennzeichen eines „Verbrechertypus“. Im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit werden zunächst Forschungen französischer Forensiker aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stehen, die sich mit berufsbedingten physischen Merkmalen beschäftigten: Verformungen und Verfärbungen der Hände und anderer Körperteile, die durch handwerkliche Aktivitäten hervorgerufen wurden, sowie typische tätowierte Symbole, die einen Bezug zu bestimmten Berufen hatten (z. B. Schneider, Schmied, etc.). Daraufhin werden wir uns mit der Bedeutung beschäftigen, die der Tätowierung in den Debatten der Kriminalanthropologen der 1880er und 1890er Jahre beigemessen wurde. Im Gegensatz zu anderen vermeintlichen Kennzeichen von Kriminalität – Anomalien des Körperbaus, der Anatomie etc. – sind Tätowierungen nicht erblich oder naturgegeben, sondern werden absichtlich erworben. Dieses scheinbare Paradoxon kann zwar in Anbetracht der undurchschaubaren Beziehung, die in dieser Epoche zwischen erworbenen und angeborenen Eigenschaften besteht, nicht völlig aufgelöst werden, indem man aber untersucht, ob und inwieweit Tätowierungen als Berufskennzeichnung von Kriminellen gesehen wurden, kann man etwas Licht in den komplexen Sachverhalt bringen.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
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Bibliographie:
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