Seit einigen Jahrzehnten ist immer wieder von einer „Krise der Männlichkeit“ die Rede. Während Frauen an Autorität gewonnen haben, scheint den Männern die Orientierung abhanden gekommen zu sein. Dies wird oft mit Geschichten über gewalttätige Jugendliche aus der Arbeiterschicht illustriert oder mit solchen von Männern aus dem Angestelltenmilieu, die in ihren mittleren Jahren ins Trudeln geraten. Wie steht es mit den Männern, die sich in der ganzen Welt an den Schaltstellen der Macht befinden, den Geldgebern und Managern der internationalen Wirtschaft? Gibt es auch hier eine Krise der Männlichkeit? Haben die Finanzkrise und die Rezession eine Gender-Dimension? In diesem Vortrag spricht Raewyn Connell über Ergebnisse von Studien – auch ihrer eigenen – , die sich auf Gender Patterns im Management großer Konzerne beziehen. Sie wird die ZuhörerInnen einladen, an ihre eigenen Erfahrungen als ManagerInnen in der Privatwirtschaft oder in staatlichen und anderen öffentlichen Unternehmen in Österreich und Europa zu denken und ihre Überlegungen über das, was sich möglicherweise in Genderbeziehungen und Gender-Ideologien heute abspielt, in die Diskussion einzubringen.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.