Öffentlichkeit ist nicht einfach da, zentral verordnet und administriert durch eine Allianz von Staat, zivilen Institutionen und redaktionellen Medien. Sie kann fehlen, wo sie behauptet wird, und unerwartet entstehen, wo immer Menschen einander in der Distanz von Gleichen adressieren. Michael Warner betont in „Publics and Counterpublics“ die Performativität des Öffentlichen. Exhibitionisten wie athleticpisspig, der auf Straßen und Plätzen dicht bevölkerter Innenstädte allein und mit Partnern ‚Wassersport‘ treibt, um Videos davon online zu stellen, testen diese performative Verfassung. Was erfahren wir aus solchen Aktionen über Strategien im Umgang mit einem löchrigen, aus Distanzen gestrickten Beziehungsgewebe? Worin ist oder wird das öffentliche Rumsauen politisch?
Eine Veranstaltung der Abteilung Medientheorien an der Kunstuniversität Linz und des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) Linz in Wien in Kooperation mit der VolkswagenStiftung und dem Kepler Salon.