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„Glück“, so erklärt uns die moderne Hirnforschung, ist vor allem eine Frage des Hormonhaushalts in den Arealen unseres Gehirns, die für die Produktion der Emotionen zuständig sind. „Gut drauf“ sind wir dann, wenn der Spiegel der endogenen Drogen in unseren Köpfen passt. So simpel ist das: Unser Gehirn ist ein natürlicher Drogenjunkie! Aber was liegt dann näher, als dem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen? Und unserer Konzentrationsfähigkeit, unserer Gedächtnisleistung, unserer Intelligenz, unserer sozialen Kompetenz – wieso nicht? Weil „Mind Doping“ vor Prüfungen, Vorstellungsgesprächen, kniffligen Verhandlungen oder dem Date mit der Herzdame oder dem Herzbuben „unfair“ ist? Ein rührendes Argument.
Mind Doping und Neuro-Enhancement durch die gezielte Verabreichung von Lifestyle-Pillen versprechen uns ein besseres, intensiveres, entspannteres und zufriedeneres Leben. Und wenn die Pillen weder giftig sind noch süchtig machen, wird es dann nicht Zeit für eine neue, intelligente Drogenpolitik, die dem Wissen um die neurochemischen Zusammenhänge im menschlichen Gehirn offensiv Rechnung trägt und entkriminalisiert, was auf globalisierten Schwarzmärkten ohnehin nicht zu kontrollieren ist?
Überhaupt: Sollten freie Menschen in einem freien Land nicht selbst über ihre Gehirnzustände bestimmen können? Und stellt nicht der Philosoph Thomas Metzinger zurecht die Frage: „Was ist gefährlicher: Der LSD-Bewusstseinszustand oder der RTL-Bewusstseinszustand?“
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