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Die im Rahmen des Linz09-Projektes „Parade“ auftretenden acht Musiker, die „Masterdrummers of Nepal“, vertreten das Volk der Newar, die im Kathmandu-Tal die architektonisch bedeutenden Städte Kathmandu, Patan und Bhaktapur schufen und den Gipfel ihrer Kultur vom 13. bis zum 18. Jahrhundert erlebten, bevor das Tal von einem Vorfahr des kürzlich abgesetzten nepalesischen Königs erobert wurde.
Viele Musikerkasten beteiligen sich an dem durch den Mondkalender, durch Ernte- und Lebenszyklen gegliederten Musikleben, das in zahlreichen Stadtritualen mit Prozessionen und Musik an Tempeln und Schreinen seinen Ausdruck findet. Die gesamte Musikausübung ist Teil des Kultes des Musikgottes Nasahdyah. Der Gott empfängt im Rahmen von Musiklehren Blutopfer. Die Opfertiere werden von den Schülern gestohlen und nach dem Opfer zu einem Festessen mit dem Lehrer zubereitet. Die Musiker spielen u. a. musikalische Invokationen für die Götter. Sie tun dies im Vorbeigehen an Schreinen, Tempeln, Fluglöchern in Mauern, bedeutungsgeladenen Steinen im Straßenpflaster und aktualisieren damit für alle hörbar die spirituelle Kraft dieser Götter. Der Stadtraum wird zur Partitur und zeigt so den Musikern, an welchen Orten welche Schlagfolgen zu spielen sind. Den newarischen Städten liegt ein ideeller Stadtplan in Form eines Mandala zugrunde. Darin sind die wichtigsten Götter konzentrisch angeordnet. Während der Stadtrituale wird dieses Mandala durch Prozessionen belebt. Die Musiker werden zu Mittlern zwischen der Welt der Menschen und dem Reich der Götter.
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