Open Space?
Der Kurs des Vatikans - zurück hinter das Konzil von 1963?
Was bedeutet der Paradigmenwechsel für die Bewältigung des 2. Vatikanischen Konziles 1962-1965 und seiner Folgen? Die Spannungen, die es ausgelöst hat, zeigen sich in der Abspaltung der „Levefrianer“ (Piusbruderschaften). Ausdrücklich wird behauptet, das Konzil habe den Boden der katholischen Tradition verlassen und müsse zurückgenommen werden. Dies kann als Beispiel für einen generellen Prozess der Menschheit gewertet werden: Alte Wissenstraditionen werden aufgearbeitet und dem Entwurf einer neuen Welt gegenübergestellt. Trotz der Bedrohung durch globale Katastrophen ist die Menschheit so stark wie noch nie in der Lage, Lebensqualität und Lebenssicherung zu vermitteln. Erstmals hätten wir die Chance, Menschenrechte durchzusetzen, Sexualität zu befreien, inhumane Religionsformen zurückzuweisen und demokratische Staatsformen weiterzuentwickeln. Erstmals kann auch das, was im alten Weltbild als „Mächte und Dämonen“ gesehen wurde, beherrschbar gemacht werden – mittels Psychiatrie und Psychotherapie, die damit etwas wie ein Entdämonisierungsvorgang geworden ist.