Linz, die Hauptstadt des Bundeslandes Oberösterreich, ist Kulturhauptstadt Europas 2009. Diese für Stadt und Region an sich schon interessante Konstellation wird noch spannender, wenn am 27. September 2009 BürgermeisterInnen, Gemeinderäte und der Landtag neu gewählt werden. Die Gleichzeitigkeit von Wahl- und Kulturhauptstadtjahr ist in der bis 1985 zurückreichenden Geschichte der Kulturhauptstädte Europas wohl selten. Für Linz09 ist sie Anlass, den Wahlen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Denn Demokratie ist Kultur und die Wahlen wie auch der ihnen vorangehende Wahlkampf finden 2009 auch im Blickpunkt einer europäischen Öffentlichkeit statt. Viele Fragen lassen sich stellen, darunter: Noch sind Linz09 und Kultur keine Wahlkampfthemen. Bleibt es dabei oder ändert sich das im Lauf des Sommers und Herbstes? Wird die Kulturhauptstadt im Stil, in der Wort- und Themenwahl der politischen Auseinandersetzung spürbar?
Linz09 lädt mit den JournalistInnen Michael Frank (DE) und Tina Klopp (DE) sowie dem Soziologen und Publizistikwissenschafter Kurt Imhof (CH) Menschen als WahlbeobachterInnen ein, die durch ihre Profession im Erfassen von Verhältnissen und Stimmungen geübt sind. Dies passiert aber keinesfalls, um der (ober)österreichischen Demokratie ein Entwicklungsdefizit zu unterstellen, wie dies die Entsendung von WahlbeobachterInnen sonst impliziert, sondern um den Wahlen im Programm der Kulturhauptstadt einen Platz zu geben – und um im Sinne eines Spiegels der Öffentlichkeit Eindrücke und Analysen aus einer distanzierten Sichtweise zur Verfügung zu stellen.
Am 23. September berichten Barbara Tóth und Michael Frank im Kepler Salon von ihren aus der Distanz und aus nächster Nähe gewonnenen Eindrücken vom Wahlkampf in und um Linz.
Bibliographie: