Anita Lasker-Wallfisch
Geb. 1925 in Breslau
Wohnt heute in London
Die Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch, sie ist eine der letzten Überlebenden des Frauenorchesters, spielte im „Frauenorchester Auschwitz-Birkenau“ das einzige Cello und konnte so dem sicheren Tod entkommen…
Sie ist eine von drei Töchtern des jüdischen Rechtsanwalts Alfons Lasker und der Geigerin Edith. 1942 werden die Eltern deportiert und ermordet, die beiden jüngsten Mädchen kommen in ein Waisenhaus. Bei einem Fluchtversuch werden sie jedoch verhaftet und schließlich nach Auschwitz deportiert. Da Anita Cello spielen kann, wird sie Mitglied im Lagerorchester….
„Durch Zufall habe ich überlebt – eine Art Kriegsdenkmal auf Beinen“ (A. Lasker-Wallfisch)
Lange Zeit hatte sie „Ihre Geschichte“ nicht einmal ihren Kindern erzählt, bis sie sich dazu entschloss Ihre Erlebnisse für sie aufzuschreiben. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Kinder schon erwachsen. Später wurde diese Niederschrift in dem Buch „Ihr sollt die Wahrheit erben“ veröffentlicht. Seit Ihrer Pension, Anita Lasker-Wallfisch war Mitbegründerin und Orchestermitglied des English Chamber Orchestra, reist sie unermüdlich um die Welt, um Ihre Geschichte spät, aber noch rechtzeitig zu erzählen. „Wir Auschwitz-Überlebende werden nicht mehr lange leben und es wird bald niemand mehr da sein, der die unsagbare Grausamkeit von damals authentisch erzählen kann.“, meint sie.
Seit vielen Jahre bereist Sie deutsche Schulen. In Österreichs Schulen war sie noch nie.
Sie hat Österreich das erste mal heuer im Rahmen des Linzer Brucknerfestes bereist und einen bewegenden Vortrag im Kulturhaus spinnerei in Traun gehalten. Die Mahnung an unsere Gesellschaft ist ihr wichtig und ein Dialog mit den Menschen, die unsere Zukunft gestalten werden: mit der Jugend.
Das Frauenorchester von Auschwitz. Musik als Zwangsarbeit – Musik als Lebensretter