Stefan Fraunberger verflüssigt in seinen Kompositionen sonische und geographische Grenzen. Die Erweiterung traditioneller musikalischer Sprachen und die Relationalität kultureller Lesarten stehen im Fokus des selbst deklarierten Klang-Hermeneutikers. Es ist vor allem der Nahe Osten, der das Interesse des Musikers fesselt. Nach längeren Aufenthalten in Städten wie Teheran, Aleppo, Istanbul und Sibiu schreibt Fraunberger den postkolonialen Diskurs in einer sehr persönlichen Gegen-Politik weiter. Dafür fügt er musikalische Architekturen neu zueinander und lässt regionale und kulturelle Codes ineinandergleiten.