Foto: Christoph Glanzl
Christian Berger ist Referent in der Abteilung Wirtschaftspolitik in der AK Wien und Sprecher des Frauen*Volksbegehrens. Er ist außerdem einer der Gründer*innen des Forums kritischer Jurist*innen, das sich für eine pluralistischere juristische Ausbildung und eine die gesellschaftspolitischen Verhältnisse reflektierende Rechtspraxis stark macht.
Christian Berger ist 26 Jahre alt, er ist in Wien geboren und aufgewachsen und hat trotzdem einen starken Bezug zum Burgenland, wo der Großteil seiner Familie lebt. Christian hat Anthropologie und Geschlechterforschung studiert und studiert jetzt noch Rechtswissenschaften und Sozioökonomie. Seine Forschungsinteressen sind (feministische) Politische Ökonomie und Philosophie, Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsrecht sowie Geschlechterverhältnisse im Recht; innerhalb dieser Felder hat er in den letzten Jahren geforscht und einiges publiziert.
"Ich denke, es macht einleitend Sinn, klarzustellen, dass das Persönliche – das vermeintlich Private – politisch ist.“
Was treibt ihn im Leben an?
„Getrieben zu sein“, ist ein Gefühl, dass ich nur allzu gut kenne; an Leidenschaft leidet man. Getrieben bin ich ganz sicher zum einen von Ängsten und Neurosen, für die zu einem guten Teil die Gesellschaft verantwortlich zu machen ist, die Menschen auf Leistung und Selbstoptimierung in Bezug auf ihren Körper, ihre Beziehungen und Tätigkeiten trimmt, die Ausbeutung und soziale Ungleichheit institutionalisiert und erotisiert hat und Menschen auf geschlechtliche und sexuelle Rollen fixiert. Zum anderen habe ich einen starken Willen, zu verstehen, zu wissen, ein tätiges Leben zu führen, etwas gegen Selbstdisziplinierung, Ausbeutung und Ungleichheit zu unternehmen, also etwas zu bewegen und die Überzeugung, etwas bewegen zu können. Ich weiß um meine relative Privilegiertet und denke, dass diese, wenn man sie einmal als solche verstanden hat, und um sie weiß, in der einen oder anderen Weise verpflichtet, Kritik zu üben und zu handeln.